Stil ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit einem Thema, einem Material oder einer Technik. Man steigt irgendwo ein und dann geht die Reise weiter. Sieht man sich im Netz um, so findet man bezogen auf das Aquarell mehr an der Realität und mehr imaginationsbetonte Stile, mehr malerisch und mehr grafisch orientierte Vorgehensweisen.
Abstaktion, das heißt Darzustellendes auf gewisse Strukturen zurückzuführen, gehört zu einer Gestaltung natürlich immer dazu, Grad und Art je nach Vorliebe und Sujet.
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Was mich betrifft, so bin ich nach Kinderzeichnung und Pubertätsexpressionismus mit einer Vorliebe für Cezanne eingestiegen. Er gilt als Wegbereiter der Moderne und hat dem Aquarell zur Daseinsberechtigung als eigenständes Kunstwerk verholfen. Dass er von „der Natur“ ausging und trotzdem eigene malerische Methoden suchte, hat mir gefallen und kam offenbar meinem Wesen entgegen. Um den guten, alten Cezanne schließlich aber los zu werden und das Typische des Aquarells auszukosten, inspirierte mich dann für eine Weile der österreichische Aquarellist Bernhard Vogel, insbesondere mit seiner Blumenmalerei. Heute probiere ich alles Mögliche aus und mache mir um die persönliche Handschrift eigentlich weniger Sorgen. Eher geht es mir darum, ob ein Bild funktioniert oder nicht. Ich bevorzuge eine malerische Vorgehensweise, d.h. eine solche, bei der Farbe, Farbzusammenhang und Licht wesentlich sind und glaube, dass ein Bild dann funktioniert, wenn Gegensätze in einem Gesamtzusammenhang integriert werden. Wie im wirklichen Leben!
Und hier der allseits fällige didaktische Tipp:
- Vereinen Sie visuelle Gegensätze, zum Beispiel von Hell und Dunkel, Fläche oder Linie, Groß oder Klein, Genau und Ungenau, Detail und Weite, Farbe, Struktur, Material usw.